Erfahren Sie alles, was Sie über Invalid Traffic 2024 wissen müssen, basierend auf den Daten unserer Kunden. Einschließlich einer Aufschlüsselung nach Marketingkanälen, Branchen und vielem mehr.
Oliver Kampmeier
Cybersecurity Content Specialist
Eine Click Farm (oder Klickfarm) ist eine professionell organisierte Gruppe von Arbeitern („Click Worker“ genannt), deren Aufgabe darin besteht, auf Werbung im Internet zu klicken, Social Media Beiträge zu teilen oder Kommentare zu verfassen.
Sie operieren meist aus Entwicklungsländern und in einer rechtlichen Grauzone, obwohl sie eindeutig an Werbe- und Klickbetrug beteiligt sind.
Welche Dimensionen dieser „Geschäftsbereich“ annehmen kann (und welche Folgen für Arbeiter drohen), zeigt eindrucksvoll diese kurze Dokumentation (in Englisch):
Diese Frage ist ziemlich einfach zu beantworten: Klickfarmen existieren, um menschliches Verhalten in den Prozess des Klick- / Anzeigenbetrugs zu bringen. Die meisten Bots sind durch ihre starren Verhaltensmuster sehr schnell als solche zu erkennen. Click Worker sollen durch ihre menschlichen und natürlichen Mausbewegungen und Klickintervalle als echte Nutzer auf den jeweiligen Websites wahrgenommen werden.
Der Einsatzmöglichkeiten einer Klickfarm sind vielfältig. Die folgenden Punkte kommen unter anderem in Betracht.
Klickfarmen unterhalten oftmals ein großes Netzwerk an eigenen Websites. Diese sehen meist wie eine Kopie bestehender Angebote aus, um auf den ersten Blick einen positiven Eindruck zu vermitteln. Die Websites werden mithilfe von Bots automatisch erstellt, mit geklauten Inhalten befüllt und anschließend zur Vermarktung in verschiedenen Werbenetzwerken registriert.
Die Arbeiter der Click Farm werden anschließend dazu angehalten, diese Websites zu besuchen und dort auf die Werbung zu klicken. Da oft PPC-Verfahren (Pay-Per-Click) zum Einsatz kommen, verdienen die Betreiber der Click Farm an jeder angeklickten Anzeige Geld. Wie hoch dieser Gewinn ist, hängt von zahlreichen Eigenschaften der geschalteten Werbung ab – aber er ist auf jeden Fall höher als die Lohnkosten für die angestellten Click Worker.
Mit dieser Methode sind Klickfarmen für einen erheblichen Teil von Klickbetrug verantwortlich.
Die eigene Reichweite im Internet zu erhöhen, ist aufwendig und komplex – besonders in Branchen mit hohem Konkurrenzdruck. Bis eine gewisse Sichtbarkeit erreicht ist, vergeht viel Zeit und es muss viel Marketingbudget investiert werden. Oft werden Likes, Shares, Retweets, Kommentare und ähnliche Indikatoren herangezogen, um zu erkennen, ob das eigene Unternehmen hinsichtlich der Bekanntheit und Reichweite steigt oder nicht.
Eine Click Farm kann diesen Weg drastisch verkürzen, da sich Likes & Co. einfach kaufen lassen. Für 10 US-Dollar gibt es beispielsweise 1.000 Likes aus einer Klickfarm in Bangladesch – sehr viel günstiger als eine „echte“ Werbekampagne mit dem gleichen Ergebnis. Manche Unternehmen nutzen Klickfarmen also bewusst als günstigeres Substitut für Werbemaßnahmen.
Eine derart hohe Interaktion in kurzer Zeit kann außerdem zusätzlich dazu führen, die Viralität eines Beitrags zu erhöhen. Die meisten Plattformen nutzen Algorithmen, die besonders beliebte und interaktionsstarke Beiträge ihren Usern prominenter in deren Feed präsentieren – ganz egal, ob jene Prominenz durch Interaktionen echter Nutzer oder durch eine Klickfarm zustande kam.
In Zeiten, in denen Hype und Viralität oft das wichtigste Instrument überhaupt ist, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen, schafft dies verlockende Anreize für Unternehmen, um sich mit einer Click Farm auseinanderzusetzen.
Einige skrupellose Unternehmen nehmen den Dienst einer Click Farm nicht in Anspruch, um die Reichweite eigener Inhalte zu steigern, sondern um gezielt ihrer Konkurrenz zu schaden.
Der erhoffte Wettbewerbsvorteil dieser Methode erschließt sich auf 2 Arten:
Eine Klickfarm operiert dann am effektivsten, wenn sie nicht als solche erkannt bzw. wenn eine Sperrung unmöglich gemacht wird. Um dies zu erreichen, sind verschiedene Methoden denkbar:
Die Betreiber der Klickfarm wissen sehr wohl, dass sie sich rechtlich in einer fragwürdigen Grauzone bewegen. Durch diverse Verschleierungsmaßnahmen stellen sie sicher, dass zumindest ihr Standort nicht so einfach identifiziert werden kann.
Die Bezahlung für die Arbeit in einer Click Farm ist extrem schlecht (dazu später mehr). Das heißt, dass für den Betrieb einer solchen Farm von vornherein nur Länder infrage kommen, in denen selbst diese miserable Bezahlung noch immer Anreiz genug ist, um dieser Tätigkeit nachzugehen. Daher kommen häufig Entwicklungsländer zum Einsatz. Beliebte Standorte sind in vielen Ländern in Südostasien wie beispielsweise Thailand, Indien, Bangladesh und Pakistan zu finden.
Der Standort muss lediglich über eine stabile, ausreichend bandbreitenstarke Internetverbindung verfügen, damit die Klickfarm ihrer Tätigkeit nachgehen kann. Ballungsgebiete wie Großstädte in Indien oder in einigen Ländern in Südamerika sind daher ideal geeignet: Sie bieten die notwendige Infrastruktur und sind gleichzeitig „arm genug“, um den Betrieb der Farm für wenig Geld zu gewährleisten.
Es gab in der Vergangenheit allerdings auch Hinweise auf Klickfarmen, die aus Afrika oder Ost-Europa heraus operieren.
Offensichtlich handelt es sich bei einer Click Farm um eine Form des Werbebetrugs. Mit gefälschten Websites werden Unternehmen um ihr Werbebudget betrogen. Die Anzeigen werden zwar im Gegensatz zu Botnets von echten Menschen angeklickt, allerdings beabsichtigt kein Click Worker zu konvertieren. Die Schäden für Werbetreibende sind beträchtlich.
Allerdings ist die Rechtslage nicht immer ganz so eindeutig und daher eher mit einer Grauzone vergleichbar. Der Betrug findet meist transnational statt, was die strafrechtliche Verfolgung erheblich erschwert. Zudem existieren in vielen Entwicklungsländer noch keine Gesetze, die den Betrieb einer Click Farm verbieten.
Die meisten polizeilichen Einsätze, die in Verbindung mit Klickfarmen stehen, beziehen sich nicht auf deren Tätigkeit und Geschäftsmodell, sondern auf die Arbeitsbedingungen und -erlaubnis der Click Worker vor Ort.
Aus mehreren Gründen ist die Arbeit in einer Click Farm miserabel:
Click Worker werden jedoch bisweilen mit einigen Tricks dennoch zur Mitarbeit überredet. Hochtrabend werden sie „Head of Marketing“ oder „IT-Spezialisten“ genannt, obwohl sie eine Aufgabe übernehmen, für die keinerlei Qualifikation notwendig ist. Dass die Arbeiter dort in einer rechtlichen Grauzone operieren, ist ihnen daher nicht immer bewusst. Bewusst großspurig angelegte Namen einer solchen Click Farm helfen weiter, das Image einer wichtigen Werbeagentur zu unterstreichen.
Der operative Gewinn der Klickfarm wird hauptsächlich durch zwei Einkommensströme realisiert:
Aufgrund der Regionen, in der die Klickfarmen operieren, und deren rechtlichem Status, ist außerdem zweifelhaft, ob der erwirtschaftete Gewinn versteuert wird – was die Gewinnmarge für die Betreiber weiter erhöht.
Das Angebot von Klickfarmen ist extrem günstig. Das bereits erwähnte Angebot von 10 US-Dollar für 1.000 Klicks ist keine Ausnahme, sondern die Norm. Bei diesen absoluten Dumpingpreisen wundert es nicht, dass diese Form der Reichweitenerhöhung im Internet praktisch immer günstiger ist als Werbung bei Instagram, Twitter & Co zu schalten.
Viele Klickfarmen bieten dazu auch Rechenbeispiele, um zu untermauern, mit wie wenig monetärem Aufwand die Erhöhung der Reichweite möglich ist. Dies führt viele Webseitenbetreiber in Versuchung. Wenn sie die Anzahl der Likes mit einem Geldaufwand von vielleicht 50 US-Dollar im Monat verzehnfachen können, ist dies aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein klares Statement.
Das Problem an Click Farms ist, dass sie von echten Menschen operiert werden. Software und Bots lassen sich aufgrund von bestimmten Verhaltensmustern meist leicht von echten Besuchern unterscheiden und so von Websites aussperren. Sie beweisen keine Variation in ihrem Verhalten, weshalb der Unterschied zu menschlichen Nutzern eklatant ist. So fällt es Websites viel leichter, Betrugsversuche der meisten Bots zu erkennen und zu unterbinden.
Eine Klickfarm wird hingegen von Menschen an echten existierenden Endgeräten operiert, die sich entsprechend menschlich verhalten. Wiederkehrende Muster lassen sich schwer erkennen – vor allem auf manuelle Art. Dies mag für eine gewisse Zeit funktionieren, zwangsläufig drohen aber Probleme:
Weiterhin ist eine solche Analyse auf manuelle Art aufwendig. Daten, die für einen Vergleich herangezogen werden müssen, umfassen neben den genannten IP-Adressen unter Umständen Browsertypen und -versionen, die angebundene Netzgeschwindigkeit, Notebook-/PC-/Telefonmodelle, MAC-Adressen und vieles mehr. Betreiber von Webseiten müssen also erheblichen Aufwand investieren, während der Nutzen am Ende überschaubar ist. Langfristig ist die manuelle Erkennung und Blockierung von Klickfarmen keine Option.
Unternehmen können ihr Werbebudget vor Click Farms teilweise schützen, indem sie:
Um sich zuverlässig als Werbetreibender gegen Click Farms zu schützen, muss die Analyse und ggf. Blockierung der Website-Besucher in Echtzeit erfolgen. Eine Betrugsprävention-Software wie fraud0 kann hier unterstützen.
Nachdem das Skript auf der eigenen Website implementiert wurde, analysiert die Software 24/7 jeden User anhand zahlreicher Faktoren wie z.B.
Indem alle Daten miteinander in Bezug gesetzt werden, kann fraud0 in Echtzeit erkennen, ob Traffic echt ist oder von einem Bot bzw. einer Click Farm stammt. Werden Ausreißer erkannt, blockiert die Software den entsprechenden User und entfernt ihn auch von sämtlichen Retargeting-Listen, damit kein weiteres Werbebudget verschwendet wird.
Dies funktioniert für alle gängigen Werbe-Kanäle wie z.B. GoogleAds, Facebook, Instagram oder TikTok. Wer sicherstellen möchte, dass Traffic organisch ist und daher eine reelle Bedeutung für das Unternehmen hat, findet in fraud0 den richtigen Partner, um die Integrität des Traffics zu verifizieren und sein Werbebudget zu schützen.
Effektives Marketing kann dabei helfen, sich vom Wettbewerb abzugrenzen. Heute steigt die Bedeutung von Social Media und den darin enthaltenen Erfolgsindikatoren – sprich: Likes, Shares etc. – immer weiter an.
Um die eigene Reichweite zu erhöhen und damit die Algorithmen dieser Plattformen mit reichweitenstarken Posts zu füttern, sind Nutzerinteraktionen notwendig. Click Farmen befinden sich also aktuell im goldenen Zeitalter: Sie bieten Unternehmen das, was sie heute benötigen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Langfristig sorgt dies für die Vernichtung von Marketing und Werbung als effizientes Mittel, um Produkte und Dienstleistungen zu bewerben und bekannt zu machen. Eine Produktneuvorstellung hat 15.000 Likes? Schön – aber wie viele davon sind echt?
Die Klickfarm untergräbt das Vertrauen in die Werbeindustrie, da nur sehr schwer nachgewiesen werden kann, wie „echt“ Traffic wirklich ist. Daher ist die Click Farm als solches ein großes Problem für die Werbeindustrie.
Gleichzeitig steigt der Druck auf Unternehmen, Gebrauch von diesen Farmen zu machen. Werbepartner lieben steigende Reichweiten und höhere Nutzerinteraktionen. Sinken die Zahlen, springen eventuell Partner ab. Einige Euros auszugeben, um vertragliche Bedingungen einzuhalten, ist daher verlockend.
Software wie fraud0 kann dabei helfen, den Aufstieg der Klickfarm zu unterbinden. Falscher Traffic wird schnell identifiziert und langfristige wirtschaftliche Schäden bleiben aus.
Testen Sie unsere Software 7 Tage kostenlos und überzeugen Sie sich selbst!
Erfahren Sie alles, was Sie über Invalid Traffic 2024 wissen müssen, basierend auf den Daten unserer Kunden. Einschließlich einer Aufschlüsselung nach Marketingkanälen, Branchen und vielem mehr.
Sie haben bereits einen Account? Log in
Already have an account? Log in