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Twitchs Viewbot-Problem: Was es für Werbetreibende bedeutet

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Hast du gemerkt, dass dein Lieblings-Twitch-Streamer diesen Sommer plötzlich weniger Zuschauer hatte? Keine Sorge, die Gaming-Welt ist nicht einfach kollektiv zu Sudoku gewechselt. Der wahre Grund: Twitch geht gegen Viewbots vor – also Fake-Accounts, die Zuschauerzahlen und Engagement künstlich aufblähen.
Laut Forbes hat Twitch im Juli still und leise neuen Code eingeführt, um Bots und unechtes Engagement zu erkennen. Das Ergebnis? Tausende Creator sahen ihre Zuschauerzahlen einbrechen. Manche Schätzungen sprechen von einem Rückgang der Viewership zwischen 5 % und 22 %, je nach Tageszeit.
Aber was steckt genau dahinter – und warum solltest du als Werbetreibender darauf achten?
Was ist eigentlich Viewbotting?
Stell dir Viewbotting so vor: Du bringst eine Gruppe Schaufensterpuppen zu einem Konzert. Von weitem sieht’s nach einem vollen Haus aus, aber wenn das Licht angeht, merkst du: keiner klatscht.

Auf Twitch bedeutet das:
- Künstlich aufgeblasene Zuschauerzahlen (ein Stream wirkt beliebter, als er ist)
- Fake-Follower
- Gefälschtes Engagement
Und: Das Problem gibt’s nicht nur bei Twitch. Auch Instagram, TikTok und YouTube kämpfen mit Bots. TikTok hat allein 2022 256 Millionen Bot-Accounts gelöscht.
Warum Viewbotting für Werbetreibende teuer wird
Auf den ersten Blick wirken aufgeblasene Zahlen harmlos – mehr „Augenpaare“ bedeuten doch mehr Reichweite, oder? Falsch gedacht. Hier sind die echten Kosten:
- Verschwendetes Budget – Ads, die an Bots ausgespielt werden, konvertieren nicht. Nazar Babenko von Steam Charts schätzt, dass Fake-Zuschauer Werbetreibende bereits „Millionen“ gekostet haben. Stell dir vor, du zahlst für einen Superbowl-Spot und die Hälfte der Sitze sind mit Pappfiguren besetzt.
- Verzerrte Metriken – Wenn Engagement gefälscht ist, verlieren CTR, CPM und ROAS jede Aussagekraft.
- Markensicherheits-Risiken – Bots häufen sich oft bei fragwürdigen Streams oder Gruppen, die Drittanbieter-Services nutzen. Deine Marke könnte plötzlich dort auftauchen, wo du es sicher nicht willst.
- Vertrauensverlust bei Creatorn – Wenn Werbetreibende Twitch meiden, trifft es vor allem kleine und mittlere Streamer, die auf Werbeeinnahmen angewiesen sind.
Twitchs Verteidigung (und die Realität)
Twitch betont, dass Werbetreibende für Fake-Views nicht zahlen müssen, weil dafür ein separates Erkennungssystem im Einsatz ist. Klingt gut, aber: Viewbot-Services entwickeln sich ständig weiter. Twitch schraubt an seinen Schutzmechanismen, die Bot-Bauer passen ihre Taktiken an. Ein endloses Katz-und-Maus-Spiel.
Dazu kommt die Wahrnehmung: Selbst wenn Twitch garantiert, dass Ads nicht bei Bots landen, schaden Schlagzeilen über Fake-Engagement dem Vertrauen. Und wenn große Marken wie AT&T, JP Morgan Chase oder Dunkin’ schon aus anderen Gründen Ad Spend von Twitch abziehen, macht das die Lage nicht besser.
Was du als Werbetreibender lernen kannst
- Finger weg von Vanity Metrics. Zuschauerzahlen können leicht manipuliert werden. Konzentrier dich lieber auf Qualität des Engagements und Conversion-Daten.
- Unabhängige Verifizierung nutzen. Verlass dich nicht nur auf Plattform-Messungen. Fraud-Detection-Tools (wie fraud0 😉) bieten zusätzliche Sicherheit.
- Budget streuen. Setz nicht alles auf eine Karte. Eine diversifizierte Kanalstrategie reduziert dein Risiko.
- Kritisch nachfragen. Wenn du Ad-Deals mit Streamern oder Agenturen abschließt, fordere Transparenz zur Audience-Qualität.
Fazit
Twitchs Maßnahmen sind ein guter Schritt, aber sie zeigen auch: Digital Advertising wird weiterhin massiv von Fake-Traffic bedroht.
Egal ob Bots auf Twitch oder Fake-Klicks bei Display Ads, du musst als Werbetreibender immer einen Schritt voraus sein. Denn am Ende zählt nicht, wie viele Leute angeblich zuschauen, sondern ob du echte Menschen erreichst, die zu Kunden werden können.
Und das ist ein Spiel, das du gewinnen willst.

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- Published: September 5, 2025
- Updated: September 5, 2025
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