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80/20 beim Invalid Traffic: Wenn wenige Quellen den Großteil des IVT verursachen
Cybersecurity Content Specialist
Das Verständnis von Invalid Traffic (IVT) ist entscheidend für die Optimierung digitaler Marketingmaßnahmen. In dieser Analyse werfen wir einen detaillierten Blick auf die Herkunft von IVT über verschiedene Kanäle, Geräte und geografische Regionen hinweg, basierend auf einer Kundenkampagne. Durch eine sorgfältige Datenanalyse konnten wir Muster und Optimierungspotenziale identifizieren, um IVT auf ein Minimum zu reduzieren und die Effizienz von Marketingkampagnen zu steigern, sowie das allgemeine Marketing zu verbessern.
IVT-Analyse: Welche Kanäle schneiden gut und welche schlecht ab?
Insgesamt entfielen 11 % des Traffics auf IVT, was solide ist, wenn man bedenkt, dass unsere Benchmark für IVT aus unserem Bericht Unmasking the Shadows 2025 bei 21,3 % liegt. Dennoch gibt es noch viel Raum für Verbesserungen. Der erste Schritt zur Reduzierung von IVT besteht darin, die Kanäle zu identifizieren, die am stärksten betroffen sind, und ihre Auswirkungen zu verstehen.
Unsere Analyse zeigt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Traffic-Quellen. Direkter Traffic hatte mit 42 % die höchste IVT-Rate, gefolgt von Microsoft Ads mit 12,5 %. Facebook Ads und SEO schnitten deutlich besser ab, mit IVT-Raten von 7,2 % bzw. 4 %. Diese Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Kanäle eine strengere Filterung und Optimierung erfordern. Um den Return on Ad Spend (ROAS) zu maximieren und hochwertige Interaktionen sicherzustellen, sollte das Budget verstärkt in die leistungsstärkeren Kanäle mit validem Traffic fließen.
Wiederkehrender Bot-Traffic: Eine wachsende Herausforderung
Neben der Identifikation der problematischen Kanäle ist es essenziell, wiederkehrenden Bot-Traffic zu erkennen. Innerhalb von 19 Tagen wurden über Google-Paid 5,3K Bot-Discrepancies und 35 Besuche von Automatisierungstools registriert. Besonders auffällig war, dass 662 wiederkehrende Bot-IPs für insgesamt 5.041 Bot-Sitzungen verantwortlich waren. Erschreckenderweise interagierten 35 % dieser Bot-IPs auch mit anderen Paid-Kanälen wie RTB House, Criteo, Microsoft Ads und Facebook Ads.
Dieses Muster verdeutlicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Filterung. Wenn Bots wiederholt auf eine Website zugreifen, insbesondere über mehrere Paid-Kanäle hinweg, verfälschen sie nicht nur die Leistungskennzahlen, sondern verschwenden auch wertvolles Werbebudget. Die Implementierung fortschrittlicher Bot-Erkennungssysteme und das gezielte Blockieren verdächtiger IP-Adressen können helfen, diese Risiken zu minimieren.
IVT in PMax: Ein anfälliges Werbeformat
Unter den verschiedenen Werbeplattformen weisen Google PMax-Kampagnen eine besonders hohe IVT-Rate auf, deutlich höher als Google Search. Der Hauptgrund liegt in der großen Reichweite von PMax, da Kampagnen über verschiedene Google-Ökosysteme hinweg ausgespielt werden, darunter das Google Display Network (GDN), YouTube, Gmail und Partnerseiten. Während diese breite Abdeckung die Sichtbarkeit erhöht, steigt gleichzeitig das Risiko, ungültigen Traffic anzuziehen.
Unsere Analyse ergab, dass 7 % des PMax-Traffics als IVT eingestuft wurden. Um dieses Problem zu reduzieren, ist eine gezielte Optimierung notwendig. Durch sorgfältige Ausschlüsse und die kontinuierliche Anpassung der Kampagneneinstellungen können Werbetreibende die Qualität des Traffics verbessern und Streuverluste minimieren. Regelmäßige Überwachung und strategische Anpassungen sind essenziell, um IVT langfristig so gering wie möglich zu halten und das Werbebudget effizienter einzusetzen.
Falls du mehr zu PMax lesen möchtest, empfehlen wir dir unseren Artikel PMax entschlüsselt: Geldverschwendung oder effektiver Kanal?.
Datenzentren als Hauptquelle für IVT in Paid-Werbeplattformen
Eine weitere zentrale Erkenntnis unserer Analyse ist, dass ein erheblicher Teil des IVT aus Datenzentren stammt. Tatsächlich gingen 52 % des gesamten IVT auf nur zwei Datenzentren zurück. Dies zeigt, wie wichtig es ist, IP-Adressen dieser Quellen proaktiv in Paid-Werbeplattformen zu blockieren. Das Implementieren entsprechender Sperrlisten kann helfen, weiteren bot-generierten Traffic zu verhindern und sicherzustellen, dass Marketingbudgets gezielt für echte Nutzerinteraktionen eingesetzt werden.
Geografische IVT-Verteilung: Welche Länder sind besonders betroffen?
IVT variiert nicht nur je nach Plattform, sondern auch je nach Region. Nachdem selbst deklarierte Crawler ausgeschlossen wurden, zeigte sich, dass bestimmte Länder überproportional zum gesamten IVT beitrugen. Deutschland war für 70 % des IVT verantwortlich, während Finnland, die USA und Irland zusammen weitere 25 % ausmachten.
Um dieses Problem zu bekämpfen, sollten Werbetreibende Echtzeit-Analysen nutzen und gezielt Länder mit besonders hoher IVT-Rate ausschließen. Durch die Anpassung der geografischen Ausrichtung in Paid-Kampagnen lassen sich Streuverluste vermeiden und die Qualität des Traffics verbessern.
Fazit: IVT-Management als kontinuierlicher Optimierungsprozess
Diese Analyse unterstreicht, wie wichtig eine kontinuierliche Überwachung und Optimierung im digitalen Marketing ist. IVT zu reduzieren ist kein einmaliger Prozess, sondern eine dauerhafte Aufgabe, die Agilität und datengetriebene Entscheidungen erfordert. Werbetreibende können die Effizienz ihrer Kampagnen erheblich steigern, indem sie risikobehaftete Kanäle identifizieren, wiederkehrenden Bot-Traffic verfolgen, PMax-Kampagnen optimieren, Datenzentren blockieren und die geografische Ausrichtung verfeinern.
Das Ziel ist nicht, IVT vollständig zu eliminieren, denn ein gewisser Anteil wird immer existieren, sondern dessen Auswirkungen auf Kampagnen zu minimieren. Eine proaktive und gut durchdachte IVT-Strategie führt langfristig zu besseren Kampagnenleistungen und wertvolleren Kundeninteraktionen und steigert das allgemeine Marketing.
Sieh, was sonst verborgen bleibt: von der Qualität des Website-Traffics bis zur Realität von Ad-Platzierungen. Insights aus Milliarden von Datenpunkten unserer Kunden im Jahr 2024.
- Published: September 3, 2025
- Updated: September 4, 2025
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