25 Millionen Dollar Bilanzbetrug zeigt wie Programmatic Vertrauen zerstört

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Oliver Kampmeier

Cybersecurity Content Specialist

Illustration of two office buildings labeled ‘Near Intelligence, Inc.’ and ‘MobileFuse LLC’ with arrows pointing both ways between them. A stack of cash sits in the center, symbolizing money exchanged between the two companies.

Der Fall: Scheinumsätze durch Rundlaufzahlungen

Anfang August 2025 erhoben Bundesanwälte in Manhattan Anklage gegen drei Führungskräfte von Near Intelligence Inc. und MobileFuse LLC. Im Mittelpunkt steht ein Bilanzbetrug in Höhe von 25 Millionen Dollar. Zwischen 2021 und 2023 sollen Near und MobileFuse sogenannte Rundlaufzahlungen organisiert haben. Near überwies überhöhte Summen an MobileFuse die das Geld anschließend zurückleitete. Auf dem Papier sah es so aus als würde Near steigende Umsätze verzeichnen. In Wirklichkeit bewegte sich das Geld nur im Kreis.

Dieses Bild täuschte ein gesundes wachsendes Unternehmen vor und machte Near für Investoren und mögliche Käufer attraktiver. Laut den Ermittlern wurden über 25 Millionen Dollar auf diese Weise recycelt ein Teil davon soll sogar für private Zwecke abgezweigt worden sein. Nears CEO Anil Mathews und CFO Rahul Agarwal stehen nun wegen Verschwörung Wertpapierbetrug und Drahtbetrug vor Gericht. Mathews muss sich zusätzlich wegen Identitätsdiebstahl verantworten weil er Rechnungen mit gestohlenen Identitäten gefälscht haben soll. Kenneth Harlan CEO von MobileFuse wurde ebenfalls verhaftet. Mathews befindet sich in Frankreich und kämpft gegen seine Auslieferung während Agarwal weiterhin flüchtig ist.

Diagram showing two office buildings labeled ‘Near Intelligence, Inc.’ and ‘MobileFuse LLC’ with arrows pointing back and forth. The first arrow is labeled ‘(1) Inflated Payment,’ and the return arrow is labeled ‘(2) Return of Funds (Round-Trip).’ A stack of cash sits between the buildings, representing a circular money flow.

Warum das Programmatic trotzdem betrifft

Auf den ersten Blick handelt es sich um einen klassischen Bilanzskandal nicht um einen typischen Ad Fraud mit Klickfarmen oder Bots. Doch die Art und Weise wie die Täuschung versteckt wurde macht den Fall für die Werbewelt relevant. Die Täter haben keine Fantasieprodukte erfunden sie haben die Komplexität von Programmatic Werbetransaktionen als Tarnung genutzt.

Programmatic Advertising ist ohnehin berüchtigt für mangelnde Transparenz. Geld fließt durch eine Kette aus Börsen Vermittlern und Messsystemen die kaum jemand vollständig überblickt. Genau diese Intransparenz bot hier den perfekten Schutz für einen groß angelegten Betrug.

Das größere Vertrauensproblem

Der Fall zeigt erneut wie zerbrechlich Vertrauen in Programmatic Systeme ist. Wenn Werbedaten so manipuliert werden können dass selbst Investoren in die Irre geführt werden stellt sich die Frage wie sicher Marketer überhaupt sein können. Sind Impressionen Installationen oder Umsätze die du in Reports siehst wirklich echt oder nur Zahlen auf dem Papier.

Wenn Werbeinfrastruktur gleichzeitig als Werkzeug für Bilanztricks dienen kann erschüttert das das Vertrauen auf allen Ebenen. Transparenz ist nicht nur ein nettes Extra für Marketer sondern die Grundlage für die Glaubwürdigkeit des gesamten digitalen Ökosystems.

Fazit

Der Fall Near–MobileFuse war kein klassischer Ad Fraud. Doch indem die dunklen Ecken von Programmatic genutzt wurden zeigt er wie leicht Intransparenz missbraucht werden kann. Solange es keine echte Verantwortung und Klarheit gibt bleibt das Vertrauen in Programmatic auf wackligem Fundament.

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