2025 werden Ihre Werbespots vielleicht nicht mehr von Menschen gemacht

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Oliver Kampmeier

Cybersecurity Content Specialist

A browser window illustration showing an AI tool automatically generating a video ad, with a progress bar labeled “AI CREATING AD” and a large play button in the center, symbolizing automated ad creation

KI verändert nicht nur, wer Produkte kauft (AI agents), sie verändert auch, wer die Werbung dafür produziert.

Von Metas ehrgeizigen Roadmaps bis hin zu Channel 4s ersten KI-generierten TV-Spots: Generative Modelle erobern das Herz der Werbebranche. Was früher Agenturen, Filmcrews und lange Vorlaufzeiten brauchte, lässt sich heute in wenigen Tagen und zu einem Bruchteil der Kosten umsetzen.

Doch schneller und günstiger bedeutet nicht automatisch besser. Dieser Wandel wirft mindestens so viele Fragen auf, wie er Chancen eröffnet.

AI als kreativer Produzent

Bisher hatten Marketer zwei Möglichkeiten: Inhalte intern erstellen oder Agenturen beauftragen. Beides kostete Zeit und Geld. Dieses Gleichgewicht beginnt sich zu verschieben:

  • Channel 4 hat bereits Spots ausgestrahlt, die vollständig mit AI aus bestehenden Markenassets zusammengesetzt wurden.
  • Meta will Werbetreibenden bis 2026 die Möglichkeit geben, komplette Kampagnen zu generieren: Videos, Texte, Targeting, allein auf Basis eines Budgets und eines Ziels.

Ein klares Signal: AI optimiert nicht mehr nur Kampagnen. Sie produziert sie.

Die Vorteile: Geschwindigkeit und Zugang

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Tempo: Kampagnen lassen sich in Tagen statt in Monaten prototypen.
  • Skalierung: Dutzende Varianten können sofort für Tests oder Lokalisierung erstellt werden.
  • Zugang: Kleine und mittelständische Unternehmen erhalten plötzlich Zugang zu professionell wirkenden TV- und Videospots, die bisher unerschwinglich waren.

Für Plattformen entstehen neue Erlösquellen. Für KMU gleicht sich das Spielfeld aus.

Die Schattenseite: Gleichförmigkeit und Risiko

Doch genau diese Stärken bergen auch Risiken:

  • Einheitsbrei: Wenn alle dieselben AI-Tools nutzen, verschwimmen Kampagnen in einer Masse austauschbarer Spots.
  • Verlust von Nuancen: Algorithmen übersehen leicht kulturellen Kontext, Tonalität oder erzählerische Feinheiten.
  • Regulatorische Risiken: AI kann falsche Versprechen generieren oder Produkte falsch darstellen, mit rechtlichen Konsequenzen.

Channel 4 arbeitet mit Clearcast, um Standards und Regularien einzuhalten. Aber längst nicht jede Plattform wird solche Sicherheitsnetze einbauen.

Neue Rollen, neue Budgets

Für Werbetreibende bedeutet dieser Wandel nicht weniger Arbeit, sondern andere Arbeit:

  • Marketer wechseln von operativer Produktion hin zu Steuerung und Kontrolle von AI-Systemen.
  • Agenturen müssen sich von reiner Ausführung hin zu Orchestrierung und Strategie entwickeln, oder sie laufen Gefahr, überflüssig zu werden.
  • Budgets könnten sich weg von Routineproduktion hin zu Medien, Insights und Differenzierung verschieben.

Theoretisch entstehen Freiräume für strategische Arbeit. Praktisch könnte die Abhängigkeit von den Plattformen wachsen, die sowohl Kreation als auch Distribution kontrollieren.

Die große Frage

Der Aufstieg AI-generierter Werbung geht nicht nur um Effizienz. Es geht darum, welche Art von Werbung am Ende entsteht. Schneller, günstiger, skalierbarer, ja. Aber womöglich auch glatter, risikoärmer und stärker von wenigen Tech-Plattformen kontrolliert.

Die Herausforderung für Marketer liegt darin, die Vorteile der Automatisierung mit der Notwendigkeit von Markenstimme, Kreativität und Vertrauen auszubalancieren. AI kann die Ausführung übernehmen, aber (noch) nicht das Urteilsvermögen, das Storytelling oder die kulturelle Sensibilität ersetzen, die gute Werbung ausmachen.

Fazit

2025 könnte Ihre nächste Kampagne weniger von einem Regisseur mit Filmcrew, sondern mehr von einem Algorithmus mit Datensatz erstellt werden. Das ist weder durchweg positiv noch durchweg negativ, es ist ein struktureller Wandel mit Vor- und Nachteilen.

Wer AI kritisch nutzt, um Geschwindigkeit und Reichweite zu erhöhen, ohne in Gleichförmigkeit oder Abhängigkeit abzurutschen,  wird profitieren. Wer AI jedoch als Allheilmittel betrachtet, spart kurzfristig Kosten, riskiert aber langfristig den Verlust echter Marken­-Differenzierung.

Die Frage ist nicht mehr, ob AI Werbung produziert. Das tut sie längst. Die eigentliche Frage lautet: Werden diese Spots auch Wirkung entfalten?

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